Zucker: Sollten wir ihn von unserem Speiseplan streichen?

shutterstock_268739057Zucker scheint sich hinsichtlich der Gesundheit einen Ruf als der große böse Wolf eingehandelt zu haben. In zahlreichen Studien wird Zuckerkonsum mit beschleunigter Alterung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und sogar Krebs in Verbindung gebracht. Daher empfehlen einige Experten, den Zuckerkonsum zu senken oder ganz darauf zu verzichten. Aber ist er wirklich so schädlich für unsere Gesundheit? Diese Übersicht sollte einige Hinweise geben.

Zucker ist ein kristallines Kohlenhydrat, das dafür sorgt, dass Lebensmittel süß schmecken. Es gibt viele verschiedene Arten von Zucker, von denen einige von Natur aus in Obst, Gemüse und anderen Lebensmittel vorkommen, aber viele der Lebensmittel, die wir konsumieren, enthalten zugesetzten Zucker. Dieser zugesetzte Zucker wird vielfach als Verursacher zahlreicher gesundheitlicher Probleme genannt. Eine Studie im Jahr 2014 behauptete, dass Zuckerzusätze das Risiko von Bluthochdruck erhöhen können, und in einer anderen Studie im Jahr 2014 wurde ein Zusammenhang zwischen hohem Konsum von zugesetztem Zucker und einem erhöhten Todesrisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt. Vielleicht am häufigsten wurden Zuckerzusätze mit einer deutlichen Erhöhung von Adipositas in Verbindung gebracht. Eine Studie aus dem Jahr 2013 deutete darauf hin, dass der Genuss von mit Zucker gesüßten Getränken die Gewichtszunahme bei Kindern und Erwachsenen erhöht. Ein Überblickspapier der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt fest, dass ein erhöhter Genuss solcher Getränke mit der Zunahme von Adipositas korreliert.

Die nächste Frage lautet: Macht Zucker süchtig? Eine Studie im Jahr 2008 stellte fest, dass Ratten, die man an eine zuckerreiche Ernährung gewöhnt hatte, Anzeichen von Fressgier und Rückzug zeigten, wenn ihre Zuckeraufnahme reduziert wurde. Ist es möglich, dass Zucker im Gehirn genauso wirkt wie viele illegale Drogen? Manche Leute behaupten, Zucker sei im Grunde eine sozial akzeptierte, legale Freizeitdroge mit tödlichen Konsequenzen. Erwachsene in den USA konsumieren rund 13 % ihrer gesamten täglichen Kalorienzufuhr in Form von zugesetztem Zucker. Das Niveau liegt deutlich über dem von der WHO empfohlenen Wert, wonach wir nicht mehr als 10 % der gesamten täglichen Kalorien in Form von freiem Zucker einnehmen sollten.

Wenn Zucker so schlecht ist, besteht die Lösung vielleicht darin, ihn von unserem Speiseplan zu streichen? Im Jahr 2014 empfahl die WHO, die tägliche Aufnahme von freiem Zucker von 10 % auf 5 % zu halbieren. Allerdings wäre es sehr schwierig, jeglichen Zucker aus der Nahrung zu entfernen. Obst, Gemüse, Milch- und Milchersatzprodukte, Eier, Alkohol und Nüsse enthalten allesamt Zucker. Viele Menschen greifen auf künstliche Süßstoffe als Zuckerersatz zurück, aber diese Süßstoffe können Diabetes und Fettleibigkeit fördern. Künstliche Süßstoffe interagieren mit Darmbakterien und kurbeln damit die Aktivität von Wirkungsketten an, die mit zunehmender Fettleibigkeit und Diabetes verbunden sind, wie sich aus einer Studie ergibt, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Statt Zucker komplett zu streichen, kann man ihn als Teil einer gesunden Ernährung konsumieren, zumal sich durchaus feststellen lässt, dass Zucker auch Vorzüge hat. Manche Forscher sagen, dass unser Körper Zucker sogar braucht und dass er sein Lieblingsbrennstoff ist. Es gibt einige Tipps, wie man die Aufnahme von Zucker reduzieren kann: indem man weniger Zucker zum regelmäßigen Süßen von Speisen und Getränken wie Tee und Kaffee verwendet oder Zucker auf Müsli oder Haferflocken durch Obst ersetzt.

Vor allem muss man sich darüber im Klaren sein, dass Zucker von Natur aus in vielerlei Lebensmitteln vorkommt und im Rahmen einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und eines aktiven Lebensstils durchaus konsumiert werden kann. Wie immer kommt es auf die Ausgewogenheit und Vielfalt der Ernährung an.

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