Verzehr von Schokolade steht in Verbindung mit “niedrigerem Herzerkrankungs- und Schlaganfallrisiko”

Mäßiger Schokoladenkonsum: ein Weg, das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen zu reduzieren?

shutterstock_59246779In den letzten Jahren sind in den Medien mehrere Artikel über die möglichen positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Schokoladenkonsum, insbesondere bei der Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erschienen. Aber wie sehr kann dies ernst genommen werden, und was bedeutet es für die klinische Praxis?

In einer Studie der Universität Aberdeen untersuchten die Forscher die Essgewohnheiten von 25.000 Männern und Frauen im englischen Norfolk und ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und dem Auftreten von Herzerkrankungen und Schlaganfall hin, wobei moderater Schokoladenkonsum (16-100 g/Tag) die Häufigkeit von Herzerkrankungen und Schlaganfällen tatsächlich senken könnte. Beim Vergleich zwischen moderaten Schokoladenkonsumenten mit Menschen, die überhaupt keine Schokolade aßen, zeigte sich, dass die moderaten Schokoladenkonsumenten ein 11 % geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein 25 % geringeres Herztod-Risiko tragen. Die Forschungsergebnisse deuten ferner darauf hin, dass dieser Effekt nicht auf dunkle Schokolade beschränkt ist, da sie zeigten, dass Milchschokolade von den Teilnehmern öfter gegessen wurde.

Da es sich jedoch um eine rein beobachtende Studie handelt, kann eine Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Darüber hinaus waren die moderaten Schokoladenkonsumenten im Durchschnitt jünger, wogen weniger, hatten einen niedrigeren Blutdruck und neigten eher zu regelmäßigem Training. All diese Faktoren tragen zu einem geringeren Herzerkrankungs- und Schlaganfallrisiko bei. Schließlich betrug der Verzehr von Schokolade bei den moderaten Schokoladenkonsumenten, die an der Studie teilnahmen, rund 100 g pro Woche, sodass man nicht sagen kann, es sei vorteilhaft, 100 g pro Tag zu essen.

Andere Studien, bei denen die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, nämlich Schokoladenkonsumenten und Nicht-Schokoladenkonsumenten, deuten ebenfalls darauf hin, dass Schokoladenkonsum die Häufigkeit von Herz-Kreislauf- Erkrankungen senken kann. Beispielsweise durch Senkung des Blutdrucks. Zusammengenommen deuten diese Studien auf gesundheitliche Vorteile durch Schokoladenkonsum hin.

Kurz gesagt erhöht mäßiger Schokoladenkonsum nicht merklich das Herzerkrankungs- und Schlaganfallrisiko und könnte sich bei Menschen mit einem gesunden Körpergewicht sogar positiv auswirken. Da jedoch die Ergebnisse dieser Studien noch keine endgültigen Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Schokoladenkonsum zulassen, sollten Ärzte ihren Patienten nicht empfehlen, mehr Schokolade zu essen. Bei übergewichtigen Patienten können solche Empfehlungen sogar schädliche Auswirkungen haben und das Herzerkrankungs- und Schlaganfallrisiko erhöhen.

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