Mayers Kognitive Theorie des Multimedia-Lernens: E-Unterricht und menschliches Lernen

By: European Heart Association

Medizinische Online-E-Learning-Kurse von EHA wurden entsprechend verschiedener Lerntheorien und -modelle entworfen. Insbesondere die Kognitive Theorie des Multimedia-Lernens ist eines der Haupttools, das während der Erstellung des Moduls berücksichtigt wurde.

Richard Mayer, Professor für Psychologie an der University of California in Santa Barbara, hat sich intensiv mit der Kognitiven Theorie des Multimedia-Lernens beschäftigt und auf diesem Feld gearbeitet. Als Autor von über 500 Publikationen hat er seine Forschung in verschiedenen Werken geteilt, inklusive 30 Büchern und verschiedenen Arbeiten. Der Hauptfokus seiner Arbeit war zu bestimmen, wie Menschen lernen und das war das Hauptthema seiner Theorie des Multimedia-Lernens.

Lernen mit Multimedia

Die Kognitive Theorie des Multimedia-Lernens fokussiert sich darauf, wie Menschen mit verschiedenen Medien lernen, was ein Thema ist, das sehr gut in die Welt des E-Learnings passt. Die Theorie bringt drei wichtige kognitive Prozesse hervor, die für sinnvolles Lernen notwendig sind. Dabei handelt es sich um auswählen, organisieren und integrieren.

  1. Auswahl von Wörtern und Bildern – Beim ersten Schritt des Lernens konzentriert sich der Lernende darauf, relevante Wörter und Bilder in dem Material wahrzunehmen, das ihm präsentiert wird.
  2. Organisation – Nachdem die entsprechenden Daten ausgewählt wurden, organisiert der Lernende die Daten in logische verbale Modelle und visuelle Repräsentationen.
  3. Integration – Zum Schluss werden diese beiden Repräsentationssätze miteinander integriert und mit vorherigem Wissen assimiliert.

Die Illustration unten beschreibt den gesamten Prozess. Wörter und Bilder werden dem Lernenden mit Multimedia präsentiert, die über zwei getrennte, nicht-widersprüchliche Kanäle verarbeitet werden. Das sind die auditiven und visuellen Kanäle, bei denen sensorische Daten über Augen und Ohren eingegeben werden. Das ist auch die Stufe, bei der Wörter und Bilder ausgewählt werden. Sie gelangen dann in das Gedächtnis, wo der zweite Schritt stattfindet. Daten können in verbale und visuelle Modelle organisiert werden. Bitte beachten Sie, dass jeweils nur ein paar „Datenbrocken” im Gedächtnis verarbeitet werden können, was die Lernkapazität des Lernenden limitiert, große Datenmengen auf einmal aufzunehmen. Nachdem verbale und visuelle Modelle aufgebaut wurden, werden diese miteinander verbunden und in existierendes Wissen integriert. Diese Schritte treten im Gedächtnis nach jeder Multimedia-Anleitung auf, die dem Lernenden präsentiert wird.


Implikationen des E-Learnings

Wie sollten E-Learning-Kurse entworfen werden? Basierend auf dieser Theorie sollten Module folgendermaßen entworfen und präsentiert werden:

  • Eine angemessene Kombination aus Grafiken und Wörtern sollte verwendet werden, um eine gute Präsentation zu liefern. Das Zusammenstellen von angemessenen Bildern zusammen mit verbalen Anreizen kann E-Learning effektiv unterstützten.
  • Inhalt wird in kleinen Textbrocken oder kleinen Textblöcken präsentiert. Dies ermöglicht, dass der Lernende kleine Informationsmengen verarbeitet und diese integrieren kann, bevor zum nächsten Datensatz übergegangen wird.
  • Wenn Wörter verwendet werden, ist ein auditives Medium einer Textpräsentation vorzuziehen. Somit können die sensorischen Daten durch getrennte Kanäle verarbeitet und später integriert werden und der Lernenden kann Daten effektiver verarbeiten.
  • Wenn sowohl Grafiken als auch Texte verwendet werden, sollten die Wörter nahe bei der Grafik sein.
  • Feedback für Tests und Übungsfragen sollte auf der gleichen Seite wie die Fragen oder der Test erscheinen. Clark und Mayers Studien zeigen, dass ein Lernender bessere Ergebnisse erzielt, wenn Lernelemente nicht voneinander getrennt werden.
  • Informationen, die für den Inhalt oder die Situation nicht relevant sind, sollten in die Präsentation nicht eingeschlossen werden. Dazu gehören dekorative Grafiken und Hintergrundmusik, die nichts mit dem Thema zu tun hat.

Laut Mayer ist das Fazit dieser Theorie, dass angemessene Multimedia-Inhalte ein effektives Lerntool sind, wenn sie auf eine Weise präsentiert werden, die mit dem konsistent sind, wie das menschliche Gehirn funktioniert. Bei EHA können Lernende sicher sein, dass das E-Learning durch angemessenes Moduldesign optimiert wurde und die Kurse mit den Lernmustern und kognitiven Prozessen konsistent sind.